Hugo Freiherr von Habermann, Selbstportrait
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

Hugo Freiherr von Habermann,
Selbstportrait, ca. 1900

„Secession“ (oder „Sezession“ genannt) (lat. für „Abspaltung“) ist die Sammel-Bezeichnung für zahlreiche Gruppierungen von modernen Künstlern, die sich explizit von den vorherrschenden Kunsttheorien und Kunstrichtungen abspalten. Der Jugendstil ist beliebtes künstlerisches Ausdrucksfeld dieser Gruppen und sie richtete sich vor allem gegen den traditionellen und oberflächlichen Historismus.

Die Münchener Secession

Die erste Secession entsteht in München 1892 und wird „Münchener Secession“ (der Verein bildender Künstler Münchens „Secession e.V.“) genannt. Er wird geleitet von dem Münchner Maler Hugo von Habermann (1849 - 1929). Zur Gründung besteht der Verein aus 96 Künstlern, die alle bis zur Gründung der Secession, Mitglieder der „Münchener Künstlergenossenschaft“ sind. Sie wollen die ihnen bekannten und an den Akademien vermittelten traditionellen Kunstideale ersetzen und durch moderne und zeitgemäße Ausdrucksformen. Besonders richtet sich ihr Interesse gegen die Lehren des Münchner Malerfürsten Franz von Lenbachs (1836-1904).

Bedeutende Mitglieder der Münchener Secession sind unter anderem der seinerzeit berühmte Maler Franz von Stuck, Heinrich Zügel (1850-1941), Peter Behrens (1868-1940), Lovis Corinth (1858-1925), Adolf Hölzel (1853-1934) und Max Liebermann (1847-1935). Gemeinsam wollen sie mit anderen Künstlern ihre Werke ausstellen. Nach der ersten Ausstellung in Berlin organisieren sie ab 1893 eine internationale Ausstellung in München, an der sie auch ihre Werke ausstellen. Die Secession erzielt unmittelbar große Erfolge beim Publikum und der Kunstszene. München entwickelt sich zur Kunst-Metropole in ganze Europa, die viele internationale Maler zu den Ausstellungen anzieht, um sich daran mit zu beteiligen. Ebenso ist der Andrang an Besuchern enorm.

Die Münchener Secession bedeutet eine Öffnung und Belebung für die moderne Kunstentwicklung. Viele andere Gruppierungen gründen sich in den darauf folgenden Jahren, so z.B. Der Blaue Reiter in München und anderen Secessionen in Deutschland. 1938 sorgt die Naziregime dafür, dass die Münchner Secession aufgelöst wird. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges gründet sich der Verein erneut und existiert in dieser Form noch bis heute.

Gustav Klimt
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

Fotografie: Portrait von Gustav Klimt, 1914

Die Wiener Secession

Eine weitere bedeutende Secession für die moderne Kunstszene ist die „Wiener Secession“, unter der Führung von Gustav Klimt. Diese Gruppe will eine Alternative und Gegenbewegung zum „Wiener Künstlerhaus“ sein – dem Verein der ältesten Künstlervereinigung Österreichs und anerkanntes traditionelles Oberhaupt der Österreichischen Kunstszene.

Die „Wiener Secession" wird gegründet am 3. April 1897. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Gustav Klimt, Josef Hoffmann (1870 - 1956), Joseph Maria Olbrich (1867-1908), Koloman Moser (1868-1918) und Max Kurzweil (1867 - 1916). Joseph Maria Olbrich beginnt im Auftrag der Gruppe ein eigenes Vereinshaus in Wien zu bauen, das ab 1898 für Ausstellungen benutzt wird. Die Secession bringt die Zeitschrift „Ver Sacrum“ für ca. 5 Jahre heraus, wo sie dann in Österreich erscheint. 1905 verlassen Künstler um Gustav Klimt den Verein, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten innerhalb es Vereins. Die Secession bleibt bis ca. 1939 bestehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden nachfolgende Vereine gegründet.

Der Vorstand der Berliner Secession in der II. Secessionsausstellung 1900. Max Liebermann 2. v.r.
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

Der Vorstand der Berliner Secession in der II. Secessionsausstellung 1900.
Max Liebermann 2. v.r.

Die Berliner Secession

Die „Berliner Secession“ wird 1898 von 65 Künstlern gegründet, mit Max Liebermann als ersten Präsident. Der Verein wendet sich gegen die „Königliche akademische Hochschule für bildende Künste“, unter Leitung von Anton von Werner (1843 - 1915). 1910 werden viele Künstler innerhalb die Secession abgewiesen, aufgrund ihrer expressionistischen Werke. Daraufhin spalten sich diese Künstler ab und die „Neue Secession“ wird in Berlin gegründet.

Max Pechstein (1881 - 1955) ist die führende Kraft dieser Gruppe. Die Berliner Secession besteht bis 1933. Die Präsidenten werden mehrmals gewechselt. Berühmte Mitglieder der Secession sind unter anderen Max Beckmann, Lovis Corinth (1858-1925), Max Liebermann (1847-1935), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976), Erich Heckel, Edvard Munch und Emil Nolde.

Weiteren Secessionen bilden sich später in Hamburg, Dresden und Leipzig.

Künstler die "Secessionen":

Informationen zu diesem Artikel

veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

Diesen Artikel teilen