Edvard Munch im Lindeschen Garten
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Edvard Munch im Lindeschen Garten,
Lübeck, 1902

Edvard Munch gilt als einer der berühmtesten Maler der Kunstgeschichte der Moderne. Vor allem wird er dafür bekannt, als Wegbereiter des Expressionismus zu wirken.

Edvard Munch wird am 12.12.1863 in Løten, in Norwegen geboren. Munch muss bei seiner sehr schwer verlaufenden Geburt sprichwörtlich um sein Leben kämpfen. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in Kristiana, dem heutigen norwegischen Oslo. Schon zu dieser Zeit macht er früh Erfahrungen mit dem Tod. Erst stirbt seine Mutter und dann seine Schwester an Tuberkulose. Sein Vater und seine zweite Schwester werden geisteskrank. Munch leidet unter starken Depressionen und Nervosität. In erwachsenen Jahren leidet er in zeitlichen Perioden unter Verfolgungswahn und verfällt dem Alkohol. Munch wird deswegen in verschiedenen Kliniken behandelt.

Nach dem Abbruch eines Studiums für Ingenieurswissenschaften (1880) wendet sich Munch seiner Laufbahn als Künstler zu. In Kristiania trifft er sich mit einer Gruppe Bohemien von Studenten, Schriftstellern und Künstlern und wendet sich künstlerisch gegen die gesellschaftliche Moral. Er formuliert ein eigenes Manifest für junge Künstler.

Edvard Munch war mit seiner Malerei schon sehr früh erfolgreich. Er erhielt deshalb in Oslo Stipendien, um in Europa weiterhin Kunst studieren zu können.

Edvard Munch, Der Kuss
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Edvard Munch, Der Kuss, 1897

Edvard Munch - zwischen Genie und Wahnsin

1892 malt Munch das Bild "Der Zweifel", welches ein Motiv enthält, das er später in seinem wohl berühmtesten Werk, "Der Schrei", weiterentwickeln wird.

Er stellt seine Werke in Kristiania (Oslo) und in Berlin aus. Seine Ausstellung in Berlin wird von den Besuchern als schockierend und erschreckend erlebt und bereits nach einer Woche wieder geschlossen. Dies macht Edvard Munch jedoch über Nacht in Berlin berühmt. In Berlin trifft er sich oft mit dem schwedischen Schriftsteller August Strindberg und er lernt viele Künstler in Berlin kennen.

1902 erlebt er seinen Durchbruch in Berlin. Die Fauvisten, geleitet von Henri Matisse, teilen viele von Munch´s neuen künstlerischen Ideen. Munch wird als Vater der "Matissism" gesehen. Die deutsche Künstlervereinigung "Die Brücke" interessierte sich sehr für Edvard Munch. Sie lud ihn zu ihren Kunstausstellungen ein, jedoch ohne Erfolg, denn Munch interessiert sich nicht für ihre Versuche, ihn zu vereinnahmen.

Im selben Jahr schießt sich Edvard Munch in seine Finger. Dieses Ereignis führt zur Trennung von seiner norwegische Freundin Tulla Larsen. Er verarbeitete die Verletzung seiner Hand und die Trennung seiner Freundin durch sein Malen. In "Der Tod des Marats" (1906 - 07) beschäftigt er sich tiefer mit der Thematik um den Tod des französischen Revolutionsführers Jean Paul Marat. 1908 erleidet Munch einen Nervenzusammenbruch. Ein Jahr später zieht er sich zurück nach Norwegen und findet dort wieder zu seiner inneren Ruhe und Stabilität. Ab diesen Zeitpunkt wirken seine Werke deutlich heller und weniger traurig / tragisch als zuvor.

Edvard Munch wechselt öfter seinen Wohnort in Europa. Er pendelt zwischen Berlin, Paris und der Stadt Ekly bei Oslo, wo er schließlich 1916 seinen Hauptwohnsitz errichtet. Munch ist kein reiner Expressionist. Er hat vor allem die jungen Fauvisten und Expressionisten in eine neue Richtung inspiriert. Neben Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Paul Gauguin zählt er zu den wichtigsten Entwicklern der Modernen Kunst und dem Expressionismus. Neben Ölgemälden fertigt er zahlreiche Farblithographien und Holzschnitte an. Edvard Munch stirbt mit 80 Jahren, am 23. Januar 1944 in Ekely.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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