El Lissitzky, Self-Portrait
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

El Lissitzky, Self-Portrait, 1924–25

"Jede Form ist das erstarrte Momentbild eines Prozesses. Also ist das Werk Haltestelle des Werdens und nicht erstarrtes Ziel."

Eliezer Markowitsch Lissitzky wird am 23. November 1890 in Polschinoc bei Smolensk, in Russland geboren. Von 1904 bis 1914 studiert er Architektur bei Josef Maria Olbrich in Darmstadt, Deutschland. Zurückgekehrt nach Russland arbeitet er als Graphiker, Maler und Architekt. Hier lernte er die Konstruktivisten Wladimir Tatlin und Kasimir Malewitsch kennen.

Lissitzky wird 1917 von Marc Chagall dazu animiert, an der Kunstschule von Witebsk, an verschiedenen Buchillustrationen mitzuarbeiten. Im selben Jahr sah Lissitzky in der Oktoberrevolution den Neubeginn der Menschheit. 1919 wird El Lissitzky als Professor an die Witebsker Kunstschule berufen. 1920 entsteht die Idee einer „Rednertribüne“ – sie stellt eine konstruktivistische Installation dar und wurde von Lenin in Auftrag gegeben. Die Idee kommt allerdings nicht über den Entwurf hinaus und wird nicht fertiggestellt. Auf Wirken von Marc Chagall, ist er als Professor in den „Höheren Kunstwerkstätten“ in Witebsk tätig.

El Lissitzky, Lenin Tribune
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

El Lissitzky, Lenin Tribune, 1920

Die Antwort auf die amerikanischen Wolkenkratzer

El Lissitzky unterrichtet an den Kunsthochschulen von Witebsk und Moskau. Nach der Russischen Revolution siedelt er in den 20er Jahren nach Deutschland, wo er mit dem staatlichen Bauhaus Dessau in Kontakt tritt. Seit diesem Zeitpunkt experimentiert Lissitzkys mit der Photographie. 1921 erhält er eine Professur an der Moskauer Kunstakademie. Ein Jahr später gründet er die internationale Kunst-Zeitschrift "Vesc".

1924 entwickelt Lissitzky das Projekt „Wolkenbügel“. Wolkenbügel ist die Antwort auf die, für Lissitzky „kapitalistischen Wolkenkratzer“ der USA, welche er ablehnt. Gemeinsam mit Hans Arp erstellt er 1925 die kunsttheoretische Schrift "Die Kunst-ismen".

Drei Jahre später kehrte er in seine Heimat Russland zurück. Er arbeitete weiter an seinen "prouns" - Akronym für ‘Plan for the Affirmation of the New’: zweidimensionale Bilder, die als dreidimensional wahrgenommen werden oder aus einer axonometrischen Perspektive gesehen werden, die futuristisch anmutende Architekturen suggerieren.

El Lissitzky organisiert schwerpunktmäßig internationale Ausstellungen und publiziert zahlreiche Kinderbücher. In den 30er Jahren ist er in der Künstlerbewegung Pariser Abstraction-Création Mitglied. In der Zeit von 1931 bis 1941 arbeitet er mit seiner Frau Sophie Lissitzky-Küppers an der Zeitschrift "UdSSR im Bau".

El Lissitzky stirbt am 30. Dezember 1941 in Moskau.

Weiter lesen ...

Informationen zu diesem Artikel

veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

Diesen Artikel teilen