Juan Gris, Die Bordeauxflasche
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

Juan Gris, Die Bordeauxflasche, 1915

Juan Gris malt vornehmlich Stillleben. Bevor er sich künstlerisch dem Kubismus zuwendet, malt Gris im Stil des Jugendstils. 1908 lernt er Pablo Picasso kennen und wird auf den Kubismus aufmerksam.

Gris ist der eigentliche Protagonist, da er den analytischen Kubismus durch den synthetischen Kubismus ablöst. Er beginnt seine Gemälde zu verändern in dem er logisch und methodisch herangeht und damit die Kompositionen verändert. Damit sind alle Bildelemente einer konstruktiven Logik unterworfen, welche dann nicht mehr einem perspektivischen Bildraum verpflichtet ist. Diese Methode der Komposition hat dann weitergehenden Einfluss auf andere Maler, wie Pablo Picasso oder Georges Braque, Albert Gleizes (französischer Maler und Schriftsteller, 1881 - 1953) und Jean Metzinger (französischer Maler, 1883 - 1956).

Juan Gris, Stilleben mit Gitarre, Buch und Zeitung
Ausschnitt, zum Vergrößern bitte auf das Bild tippen

Juan Gris,
Stilleben mit Gitarre, Buch und Zeitung, 1919

Juan Gries - der intellektuelle Künstler

Guillaume Apollinaire meinte, dass Gris Darstellungsweise hochintellektuell sei und er einen wichtigen Part innerhalb des Kubismus einbringt. In seinen späteren Schaffensjahren, ab 1914, collagierte Juan Gris seine Gemälde. Innerhalb eines durchgehenden Gitterrasters zeigt jedes Feld einen anderen Gegenstand, und innerhalb eines jeden Feldes wird die Perspektive konsequent beibehalten. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Krug im Querschnitt oder um einen Tisch in der Aufsicht handelt. Bei Picasso und Braque sind die Bilder lockerer und intuitiver aufgebaut.

In brillanter Synthese werden jetzt die Elemente der künstlichen Welt und die Elemente der Natur mit kubistischen Mitteln zu einer Einheit verschmolzen. Juan Gris geht nicht von den Gegenständen, sondern von seiner Idee aus, er sagt: „Ich gehe von einem Zylinder aus und mache eine Flasche“. Diese Einstellung und Arbeitsweise vertritt Paul Cezanne nicht. Cezanne Arbeiten, die Pablo Picasso inspirierten und der daraus den Kubismus entwickelte, sind dem der Methode von Gris entgegengesetzt - er geht von einer Flasche aus, in der er einen Zylinder sieht.

Bekannte Werke sind z.B.:

  • „Stilleben mit Gitarre Buch und Zeitung“, 1919
  • „Stillleben mit Karaffe“ (Privatbesitz Dr. Speiser, Basel), 1912
  • „Stilleben mit einer Gitarre“ (Metropolitan Museum of Art, New York), 1913
  • „Portrait von Pablo Picasso“, 1912
  • „Mann im Café“ (Öl und Klebebild, New York), 1914
  • „Stilleben mit Bordeuauxflasche“, 1919

Weiter lesen ...

Galerien mit Bildern von Juan Gris

Informationen zu diesem Artikel

veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

Diesen Artikel teilen