Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse
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Fotografie: Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, 1921.

Die Zeit von 1901 - 1910

Der Wechsel von einem Jahrhundert zum anderen wird durch viele Ereignisse begleitet. Die bestehenden sozialen Systeme sind Weltweit in Unruhen verstrickt. In Russland beginnt mit dem "Petersburger Blutsonntag" die Revolution, Arbeiter streiken weltweit für mehr Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Nach dem Tod von Königin Victoria wird ihr Sohn Eduard VII. König von Groß Britanien. Die ersten Motorflüge finden statt, Zepeline nehmen ihren regelmäßigen Dienst auf. Technische Errungenschaften auf der einen Seite, auf der anderen Seite hungernde Menschen, verarmte Arbeiter am Rande ihrer Existenz. Die Künstler entdecken neue Dimensionen. Künstlervereinigungen gründen sich, auf der Suche nach dem Neuen.

1901

Der Bundesstaat Australien entsteht durch den Zusammenschluss von bisher selbständigen Distrikten.
Der Schriftsteller Leo N. Tolstoi wird wegen blasphemischer Äußerungen aus der russisch-orthodoxen Kirche ausgeschlossen.
Norwegen führt, als erstes europäisches Land, das Frauenwahlrecht ein.
Die USA sichert sich gegenüber Großbritannien das alleinige Recht auf dem Bau des Panama-Kanals.
Sigmund Freud publiziert "Zur Psychopathologie des Alltagslebens"

Das in Zentralafrika neu entdeckte Okapi (auch Kurzhalsgiraffe) gilt als wissenschaftliche Sensation.
Der nach Alfred Nobel benannte Nobelpreis wird zum ersten mal in Stockholm und Oslo durch den schwedischen König verliehen.
Das deutsche Urheberrecht tritt in Kraft.
Beginn eines zwei Jahre andauernden Großstreiks, in der damalig weltgrößte Mine von Penrhyn (Wales). Dieser Streik gehört zu den wichtigsten Arbeiterkämpfen des frühen 20. Jahrhunderts.
Eine einheitliche deutsche Rechtschreibung wird durch Vertretern der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarn beschlossen.

Max Slevogt malt das Gemälde "Das Champagnerlied". Pablo Picasso malt seine ersten Bilder der "Blauen Periode".
Die ersten Kapitel von "Der Hund von Baskerville" von Arthur Conan Doyle erscheinen.
Thomas Manns "Buddenbroks" erscheint.
Die ersten Nordischen Spiele finden in Stockholm statt, sie sind ein Vorläufer der Olympischen Winterspiele.
Edvard Munch malt "Mädchen auf der Brücke".

1902

In Berlin wird zwischen der Warschauer Brücke und dem Nollendorfplatz die erste Strecke der Berliner U-Bahn eröffnet.
Kuba wird von Spanien unabhängig.
Die USA unterschreiben einen Vertrag mit Kolumbien, der ihnen die Rechte am Weiterbau des Panama-Kanals überträgt. Frankreich hatte 1881 begonnen, dann aber aufgegeben, nachdem tausende von Arbeitern an Malaria und Gelbfieber gestorben waren.
Die Transsibirische Eisenbahn beginnt ihre ersten Fahrten von Moskau nach Wladiwostok.
Die französischen Eisenbahnen werden verstaatlicht.
Im Prado (Madrid) findet eine Sonderausstellung mit Werken von El Greco statt. Da seine Werke größtenteils in Vergessenheit geraten waren, erregte diese Ausstellung in der Kunstwelt erhebliches Aufsehen.
In Frankreich werden durch die Regierung ca. 2.500 Ordensschulen geschlossen.
Der Schriftsteller Emile Zola stirbt in seiner Wohnung in Paris an Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Der Assuanstaudamm wird eingeweiht.

Edvard Munch wird sehr brühmt in Berlin.

1903

König Eduard VII wird in England zum König gekrönt.
In den USA wird vom Kongress ein neues Einwanderungsgesetz beschlossen.
In Kischniew/Russland finden mehrtägige Massenpogrome von Christen gegen Juden statt, bei dem die Polizei nicht eingreift. Nach internationalen Protesten wird es als sozialistischer Aufruhr gegen den Zaren bezeichnet.
Der serbische König und seine Frau werden in ihrem Palast von serbischen Offizieren ermordet.
Das russische Militär beendet blutig die Unruhen und Streiks in Kiew, Odessa, Tiflis und Baku.
Beim 6. Zionistenkongress in Basel wird als provisorische Lösung für bedrohte ukrainische Juden der Umzug nach Uganda vorgeschlagen. Allerdings sei das Ziel ein eigener Staat in Palästina.
In Manchester/England wird eine Vereinigung für das Frauenstimmrecht gegründet, die "National Women´s Social and Political Union". Die Frauen gingen teilweise recht radikal vor, die Mitgliederinnen wurden auch als Suffragetten bekannt.
Erste weibliche Polizistin in Deutschland wird bei der Stadtpolizei Stuttgart eingestellt.
der "Allgemeine Deutsche Automobil Club" ADAC, wird gegründet.
Die Gebrüder Wright machen ihren ersten gesteuerten Motorflug.
AEG (Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft) wird in Berlin von Emil Rathenau gegründet.
In USA werden die Autofirmen Buik Motor Company und Ford Motor Company gegründet.
Henry Ford beginnt mit dem Vertrieb des "Model A",
William S. Harley und Arthur Davidson gründen in USA das Unternehmen Harley-Davidson.
James Lewis Kraft gründet das Unternehmen Kraft Foods in Chicago.
August Stork gründet die Werthersche Zuckerwarenfabrik.

Der Maler Paul Gauguin stirbt.
Die französischen Wissenschaftler Antoine-Henri Becquerel, Pierre Curie sowie dessen in Warschau geborene Ehefrau Marie erhalten gemeinsam für ihre Forschungen über die Radioaktivität den Nobelpreis für Physik. Marie Curie, die 1911 auch noch mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wird, übernimmt nach dem Tod ihres Mannes dessen Professur an der Sorbonne. Sie ist damit die erste Frau, die an einer Universität lehrt.

1904

Herero Aufstand in "Deutsch-Südwestafrika".
Das Amtsgericht Zwickau verurteilt Rosa Luxemburg wegen Majestätsbeleidigung zu drei Monate Haft.
Zwischen Großbritannien und Frankreich bildet sich die "Entente cordiale".
Das Liber L vel Legis wird Aleister Crowley von Aiwass diktiert und begründet damit die neue Religion Thelema.
Tibet unterschreibt einen Vertrag, der Großbritannien weitreichende Handelsrechte einräumt, nachdem die Briten eine bewaffnete Expedition nach Lhasa gesandt hatten.
In St. Petersburg und Moskau finden Massenproteste gegen die Zarenherrschaft statt.
Weltausstellung in St. Louis, USA
Auf der Titelseite der "Daily Illustrated Mirror" erscheint das erste Farbfoto in einer Zeitung.
Durch das in Deutschland neu in Kraft tretende Kinderschutzgesetz wird Kindern unter 12 Jahren die Arbeit in allen gewerblichen Betrieben verboten.
Das Unternehmen Rolls-Royce wird gegründet.

Salvador Dalí wird geboren.
Eugene Khnopff malt "L´Encens" und "A Bruge"
8. April. Großbritannien und Frankreich einigen sich in der „Entente Cordinale“ (französisch für „herzliches Einvernehmen“) auf eine Aufteilung ihrer Interessensphären in Südostasien und Nordafrika. Sechs Jahre zuvor ist es im Streit um die Unterwerfung des Sudans noch fast zu einem Krieg der beiden Kolonialmächte gekommen. Da die Franzosen nun sowohl mit den Briten, als auch seit 1894 mit den Russen verbündet sind, fühlen sich die deutschen Regierenden und Militärs eingekreist – und entwickeln Pläne für einen Zweifrontenkrieg.

1905

7. Juni. Die Architekturstudenten Erich Heckel, Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff gründen in Dresden die „Künstlervereinigung Brücke“. 1906 veröffentlichen die Brücke-Leute ihr Programm, indem sie die Kunstwelt zu einem „unverfälschten Schaffen“ auffordern. Sie verstehen sich als Protestbewegung gegen die erstarten Konventionen der akademischen Kunst, aber auch der bürgerlichen Gesellschaft des Kaiserreichs insgesamt.
Nach und nach treten gleichgesinnte Künstler wie Emil Nolde, Maxs Pechstein und Otto Müller der Vereinigung bei. Vor allem auf Malsausflügen in die Natur entwickeln die Mitglieder eine aufs We-sentliche konzentrierte, frei, oft impulsive Malerei mit kräftigen Farben und subjektivem Ausdruck – und begründen damit in Deutschland jenen Kunststil, der später unter dem Namen „Expressionismus“ bekannt wird.
17. Oktober. Ein französischer Kunstkritiker bezeichnet ausgestellte Werke einiger Künstler um Henrie Matisse (1869 - 1954) und Andre Derain (1880 - 1954) als die Kunst „wilder Tiere“ (fauves). Die abwertende Bezeichnung wird bald zum Begriff für die ausdrucksstarke Malerei der Franzosen.
Auch der „Fauvismus“ wird mit seinen kontrastreichen, leuchtenden Farbkompositionen und vereinfachten Formen viele Künstler des deutschen Expressionismus beeinflussen.

Petersburger Blutsonntag - russische Soldaten lösen eine friedliche Demonstration von mehr als 30.000 Menschen blutig auf. Damit beginnt die Russische Revolution.
Der Rotary Club wird in Chicago gegründet.
Der Berliner Dom wird eingeweiht.
In Russland fordert ein drei tägiges Pogrom gegen Juden viele Opfer.
Las Vegas wird offiziell gegründet.
In Frankreich beschließt das Parlament die Trennung von Staat und Kirche.
Maji-Maji Aufstand in Deutsch-Ostafrika.
In Jena wird beim SPD Parteitag eine, von August Bebel verfasste Resolution angenommen, bei der Streik als politische Waffe eingesetzt werden soll.
Der Zar Nikolaus II. erlässt das Oktobermanifest und beruft damit die erste russische Duma. In Kronstadt gibt es die erste Revolte russischer Matrosen. Die Petersburger Sowjets werden aufgelöst und die Führer verhaftet. Generalstreik der Bolschewiki in Moskau, der zu einem bewaffneten Aufstand wird.
Nach dem der schwedische König Oskar II. auf die norwegische Krone verzichtet hat wird der dänische Prinz Haakon VII. König von Norwegen.
Der Syphilis-Erreger wird von Fritz Schaudinn entdeckt.
Albert Einstein stellt in seinem zweiten Aufsatz zur Relativitätstheorie eine mathematische Verknüpfung zwischen Masse und Energie her. Er veröffentlicht in diesem Jahr vier bedeutende Arbeiten.
Bis zu 225.000 Bergarbeiter nehmen an der Ruhr an einem Streik teil.
Mata Hari hat ihren ersten Auftritt, der viel Beifall findet.

Henri Matisse und andren Fauvisten stellen ihre Werke aus in Paris.
Der Künstlerbund "Die Brücke" wird gegründet von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff.
Pablo Picasso malt "Junge mit Pfeife".
Max Beckmann malt sein Gemälde "Junge Männer am Meer."
Franz von Stuck malt ein "Selbstbildnis".

1906

Willhelm Viogt besetzt das Rathaus von Köpenik und wird dadurch bekannt als "Hauptmann von Köpenik".
In Petersburg wird die erste russische Duma eröffnet, vorher wurden ihre Rechte vom Zaren durch Erlasse stark eingeschränkt. Sie wird nach wenigen Monaten wieder aufgelöst.
In Berlin wird auf der "Internationalen Funkkonferenz" das SOS zum internationalen Notrufsignal erklärt.
Im Deutsche Reich wird die Kinderarbeit unter 10 Jahren, in Familienbetrieben, gestattet.
Das erste deutsche U-Boot "U1" läuft vom Stapel und wird in Dienst gestellt.

Franz von Stuck erhält einen Adelstitel. Er ist in diesem Jahr Gründungsmitglied beim "Deutschen Monistenbund".
Franz Marc malt das Gemälde "Zwei Frauen am Berg" als Abschluß seiner Plenairmalerei.
„Lebensfreude“ von Henri Matisse wird fertig gemalt.
Paul Cezanne stirbt.

1907

Pablo Picasso (1881 - 1973) malt das Bild „Les Demoiselles d‘Avignon“, das mit seiner fremdartig wirkenden Ästhetik die Zeitgenossen schockiert und als erstes Hauptwerk des Kubismus zählt – neben dem Expressionismus eine weitere Strömung der europäischen Avantgarde. Der stark von dem Impressionisten Cezanne beeinflusste Maler verzichtet darin auf eine dreidimensionale Wiedergabe des Raumes sowie die Zentralperspektive und die Körperlichkeit der Figuren und löst sich so vollkommen von der traditionellen Darstellungsweise. Stattdessen zeigt er fünf unbekleidete Prostituierte zugleich aus mehreren Perspektiven.
Viele expressionistische Künstler lassen sich von der kubistischen Methode inspirieren, natürliche Objekte auf deren geometrischen Grundformen zu reduzieren. Weiter wichtige Einflüsse des Expressionismus kommen später vom italienischen Futurismus (um 1909) und dessen kraftvoller Dynamik sowie von der Licht- und Farbzerlegung des französischen Orphismus (um 1912).
31. August. Diplomaten erweitern ein seit 1904 bestehendes Bündnis zwischen Großbritannien und Frankreich durch ein anglo-russisches Abkommen. Deutschland sieht sich eingekreist.
20. November. Die Malerin Paula Modersohn Becker (1876 - 1907) stirbt mit nur 31 Jahren in Worpswede bei Bremen. Vor allem die späten Werke gelten mit ihren klaren Formen und einer intensiven Farbigkeit als Ausdruck eines sehr eigenständigen Expressionismus. In den Bildern herrscht eine sehr geheimnissvolle Harmonie, die den Betrachter unmittelbar emotional berührt. Besonders Modersohn-Beckers mutige Selbstakte sorgen in der Kunstwelt für Aufregung.

Maria Montessori eröffnet in Rom ihre erste Schule und Kindertagesstätte, die "Casa dei Bambini".
Etwa 11.000 Bauern kommen bei der Niederschlagung des Bauernaufstandes in Moldawien um.
Die ersten Farbfotos der Brüder Lumiere werden öffentlich gezeigt.
Der Dreibund zwischen Deutschland, Östereich und Italien wird um weitere sechs Jahre verlängert.
Auf Brownsea Island findet das erste Pfadpfinderlager der Welt statt.
Der Tierpark Hagenbeck wird gegründet.
In Großbritannien wird zu ersten mal eine Frau, die Krankenschwester Florence Nightingale, mit dem königlichen Orden ausgezeichnet.

Gustav Klimt malt "Adele Bloch-Bauer".
Georges Braque und Pablo Picasso lernt sich kennen, ein Jahr später begegnen sie den Maler Juan Gris.
Das New Yorker Metropolitan Museum of Art kauft für 84.000 Francs Renoirs 1878 vollendetes Ge-mälde „Madame Charpentier und ihre Kinder“. Es ist damit einer der höchsten Preise, die bis dahin für ein Bild eines Impressionisten gezahlt worden sind. Renoir hatte für sein Bild ursprünglich 1500 Francs vom Ehemann der Portraitierten erhalten.

1908

1. Juni. Oskar Kokoschka (1886 - 1980) stellt in einer Gesamtschau österreichischer Künstler eigene Werke aus, die ihn schlagartig berühmt machen. Kokoschka, dessen Werk bereits deutliche expres-sionistische Züge zeigt, wird einer der wichtigsten Vertreter des Stils in Österreich.

Eine Volksinitiative in der Schweiz will ein Verbot von Absint.
Der zweijährige Pu Yi wird zum chinesischen Kaiser gekrönt.
Zwischen Paris und Casablanca wird die erste drahtlose telegraphische Verbindung genutzt.
Archäologen finden in Willendorf (Niederöstereich) eine Statuette, die auf die Zeit von etwa 25.000 v. Chr. geschätzt wird.
In Magdeburg macht Hand Grade den ersten Motorflug in Deutschland.
Der Kaffeefilter wird von Melitta Benz erfunden, durch sie entsteht die Unternehmensgruppe Melitta.
Die Ford Motor Company stellen das erste Model T her.
William C. Durant gründet das Unternehmen General Motors und erwirbt die Unternehmen Buick und Oldsmobiel.
Brühwürfel werden vom Unternehmen Maggi das erste mal auf den Markt gebracht.
Die Toblerone wird erfunden.
In London finden die Olympische Sommerspiele statt.

Picasso gibt zu Ehren Rousseau´s ein Bankett. Henri Rousseau malt "Die Brücke am Sévres".
August Macke malt in diesem Jahr die Bilder "Selbstporträt mit Hut" und "Proträt seiner Frau mit Hut".

1909

22.Januar. In München schließen sich unter dem Vorsitz des Russen Wassily Kandinsky (1866 - 1944) mehrere Maler zur „Neuen Künstlervereinigung München“ zusammen, darunter Gabriele Münter, Alexej von Jawelinsky und Marianne von Werefkin. Ziel der Gruppe ist es, eine Kunst zu schaffen, die „nur das Notwendige“ stark zum Ausdruck bringt. Ihre Malerei soll nicht nur das Sichtbare, sondern auch das Empfindsame darstellen.
Stilistisch ist der Zusammenschluss vielfältig: Neben Postimpressionisten uns Symbolisten sind auch Anhänger des Fauves vertreten.

Tel Aviv wird gegründet.
Der erste Mensch erreicht den Nordpol (Robert Edwin Peary)
Die DELAG, die erste Fluggesellschaft der Welt, die ihren Flugbetrieb mit dem Verkehrsluftschiffen Zeppeline betrieben, wird gegründet.

Die "Neue Künstlervereinigung München" wird gegründet.
Filippo Tommaso Marinetti veröffentlicht das "Manifeste de Futurisme."
Max Beckmann malt "Max Beckmann und Minna Beckmann-Tube".
Egon Schiele stellt in der "Großen Kunstschau" in Wien seine Bilder erfolgreich aus.
Gabriele Münter malt "Zuhören".

1910

Frühjahr. De Arbeiten von 27 Künstlern – vor allem Expressionisten – werden von der Jury der „Berliner Secession“ für deren Jahresausstellung abgelehnt. Sie Secession, 1898 ursprünglich als Protestbewegung gegen die akademischen Konventionen gegründet, hat als Künstlervereinigung in den vorangegangenen Jahren dem Impressionismus und Postimpressionimus zur allgemeinen Anerkennung in Deutschland verholfen. Die neue expressionistische Richtung jedoch lehnt sie rigoros ab.
Die Zurückgewiesenen gründen daraufhin die „Neue Secession“, um ein unvoreingenommenes Ausstellungsforum für ihre Kunst zu schaffen. Auch die Brücke-Künstler schließen sich zunächst der Vereinigung an.
3. März. In Berlin gründet der Literat Herwarth Walden (1878 - 1941) die Wochenzeitschrift „Der Sturm“. Das Magazin wird zur Bühne der Avantgarde, vor allem des künstlerischen und literarischen Expressionismus. Im Jahr darauf eröffnet Walden eine Galerie, mit der es ihm gelingt, durch zahlrei-che Ausstellungen und Veranstaltungen die deutschen Expressionisten international bekannt zu machen. 1911 entsteht in Berlin das Konkurrenzblatt „Die Aktion“, das ebenfalls expressionistische Werke präsentiert.

Der "Glacier Nationalpark " in USA wird gegründet.
Der Absinth wird in der Schweiz verboten.
In Berlin finden Demonstrationen gegen das Dreiklassenwahlrecht statt.
Die Mexikanische Revolution.
Weltausstellung in Brüssel.
Das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" wird zum weltweiten Spielerfolg.

Henri Rousseau stirbt an Blutvergiftung.
Es sterben die Maler Otto Pilz, Franz Skarbina, Henri Edmond Cross und Antonín Slavícek.
Die Berliner Secession löst sich auf und die „Neue Secession“ wird in Berlin gegründet.
Filippo Tommaso Marinetti veröffentlicht Mafarka le futuriste
Henri Rousseau malt "Der Traum
Gabriele Münter malt "Landschaft mit weißer Mauer" und "Stilleben mit Orangen".

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