Restaurator bei der Arbeit
Restauratoren widmen sich teils mit viel Hingabe und Liebe zum Detail dem Erhalten historischer Werke und Werte, insbesondere für die zukünftigen Generationen.

Restauratoren erhalten Altes. Dies Alte kann Kunst sein, aber auch ein Kleid, ein Möbelstück oder ein Buch. In Deutschland ist der vom Verband der Restauratoren vorgeschlagene Weg, um den Beruf zu erlernen, das Hochschulstudium der Konservierung und Restaurierung. Es gibt aber auch andere Wege.

Das Berufsbild

Restauratoren schützen Kunstwerke und Kulturgüter vor dem Verfall oder verbessern deren Zustand mit geeigneten Techniken, um den Urzustand zu erhalten und die Exponate oder Denkmäler für folgende Generationen zu bewahren. Viele vermuten hinter dem Berufsbild vor allem handwerkliche Arbeiten, das stimmt jedoch nur bedingt. Natürlich müssen Restauratoren Fingerfertigkeit mitbringen und die Geduld, filigranste Details zu bearbeiten oder nachzubilden. Doch vor allem brauchen die Restauratoren ein sehr umfangreiches Wissen über Kunst und Kultur, Materialien, Techniken und Kunstgeschichte. Statt Kunsthandwerk steckt hinter diesem Berufsbild eine wissenschaftliche Disziplin, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und international von größtem Interesse ist.

In den Händen der Restauratoren liegt eine große Verantwortung, wenn es darum geht, kulturelles Erbe zu schützen und zu erhalten. Interdisziplinär arbeiten Restauratoren mit Kunsthistorikern, Archäologen und Historikern zusammen. Teilweise gilt es Baudenkmäler zu erhalten oder auch wie eingangs erwähnt Stücke aus Materialien wie Papier, Textilien oder Glas. Neben der Bearbeitung von restaurationsbedürftigen Stücken, erstellen sie aber auch Konzepte, Gutachten o.ä.

Restauratoren arbeiten überwiegend auf selbstständiger Basis. Angestellt sind sie in Forschung oder Ausbildung tätig, bei Museen, in Archiven oder Bibliotheken angestellt. Geltende Standards werden vom Verband der Restauratoren mitbestimmt.

Für die Ausübung des Berufs sollte der Restaurator über gute Kenntnisse in der Kunstgeschichte verfügen, Materialkenntnisse aufweisen und sehr selbstständig arbeiten können. Für die Restauration sind oft Kenntnisse aus Chemie und Physik gefragt. Die Fähigkeit analytisch vorzugehen, Pläne erstellen und einhalten zu können und komplexe Zusammenhänge erfassen zu können, ist von zentraler Bedeutung in dem Beruf.

Arbeit als Restaurator

Nach dem Studium ist es für Absolventen oft schwer, eine Arbeit zu finden. Es gibt nicht sehr viele ausgeschriebene Stellen und die Bewerber, die bereits Berufserfahrungen aufweisen, werden in der Regel vorgezogen.

In Forschung und Lehre arbeiten Restauratoren im Angestelltenverhältnis. Für viele steht jedoch die Frage im Raum, sich selbstständig zu machen. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten Restauratoren sich auf eine Fachrichtung oder einen Kunststil spezialisieren und entsprechend auch nur in dem Bereich Arbeiten vornehmen möchten. Viel zu groß ist die Verantwortung für die Objekte, als dass Jemand sich an eine Aufgabe heranwagen würde, in der er ungeübt ist.

Da das Wissen der Restauratoren sich vor allem auf das Fachliche des Berufs bezieht, sollten diese vor einer etwaigen Existenzgründung eine Weiterbildung besuchen, die entweder ein Existenzgründerseminar ist oder auch betriebswirtschaftliche Themen, Marketing oder Kommunikationstechniken beinhalten. Auch EDV Kurse können sinnvoll sein, wenn ein Restaurator nicht der versierte Anwender ist. Diese Seminare sind oft förderfähig. Fördergelder müssen aber immer vor Anmeldung zu einer Maßnahme beantragt werden. Ansprechpartner hierfür wäre die Agentur für Arbeit. Neben den Seminarkosten können Existenzgründer bei bestehender Arbeitslosigkeit ja auch noch andere Fördergelder bekommen. Restauratoren haben relativ gute Chancen, diese bewilligt zu bekommen, weil die Vermittlungschancen in ein Angestelltenverhältnis hier nicht so hoch sind.

Forschung und Lehre

Hochschulabsolventen können an der Universität bleiben, promovieren oder habilitieren und später in der Forschung und Lehre arbeiten. Dies bietet sich für die Restauratoren an, die ihren beruflichen Schwerpunkt nur bedingt in der Praxis sehen, sondern gern publizieren und das Talent haben, ihr Wissen an die junge Generation weiterzugeben.

Forscher arbeiten aber in Museen oder Archiven und untersuchen Exponate auf Beschaffenheit, versuchen neue Methoden zu entwickeln, Materialien vor dem Verfall zu schützen oder Details an Objekten mittels neuer Verfahren wieder sichtbar zu machen, wenn sie verblasst sind etc.

Während sich forschende Restauratoren spezialisieren, sind die Lehrenden breit interessiert und nicht unbedingt konkret auf eine Richtung spezialisiert.

Im weitesten Sinne bedeutet auch die Arbeit in einem Museum Lehre, denn viele Restauratoren betreuen Führungen und erklären Gruppen die Herkunft von Exponaten, technische Verfahren, Maltechniken oder Materialien.

Internationale Arbeit als Restaurator

Für Restauratoren ist es eine große Ehre, international arbeiten zu dürfen. Dies gelingt am ehesten, indem sie ihre praktischen Aufgaben gut dokumentieren und besondere Ereignisse, Entdeckungen oder die Ergebnisse ihrer Restaurationen präsentieren. So machen sie sich einen Namen und Treuhänder von Kulturgütern werden auf sie aufmerksam, wenn sie Restauratoren suchen.

Für die internationale Zusammenarbeit werden Sprachkenntnisse benötigt. Englisch beherrschen die meisten recht gut, weil es in der Schule gelehrt wird und in der Wissenschaft als vorherrschende Sprache gilt, in die die meisten Publikationen verfasst oder übersetzt sind. Allerdings sind für Restauratoren auch die alten Sprachen sehr interessant, vor allem wenn sie sich auf Objekte mit Schriften spezialisiert haben.

Restaurator ohne Studium?

Ohne Studium ist es fast unmöglich, Restaurator zu werden. Allerdings gibt es Berufe, die sehr nah an den des Restaurators herankommen. Vor allem im handwerklichen Bereich, finden sich hier Aufgaben, die auch ohne Studium zu bewältigen sind. Der Stuckateur, der Decken in Jugendstilvillen nacharbeitet, hat teilweise restaurierende Arbeiten, der Fassadenmaler, der Bilder an historische Gebäuden auffrischt oder auch Schreiner, die antike Möbel wieder herrichten. Überhaupt zählt der Erhalt von Möbeln landläufig als Restauration, die aber ganz selten ein Restaurator wirklich vornimmt.

Restauratoren haben immer einen Stamm von Helfern um sich herum. Wer handwerklich sehr geschickt ist und Interesse an der Restauration hat, sollte sich um ein Praktikum bewerben und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit künstlerischem Einfühlungsvermögen können Verzierungen mit Blattgold durchaus von Helfern angebracht werden, die ein gutes Händchen dafür haben.

Kunst liegt im Auge des Betrachters und viele Künstler studieren nicht, sondern sind einfach mit Talent gesegnet, dass sie im Beruf des Restaurators nutzen möchten. Grundsätzlich ist dies möglich und viele Restauratoren sind auch dankbar für talentierte Unterstützer, auf die sie sich verlassen können.

Fazit: Der Restaurator hat die verantwortungsvolle Aufgabe Denkmäler und Kulturgüter zu erhalten und Schäden an ihnen so zu bearbeiten, dass der Urzustand möglichst unverändert bleibt. Um Restaurator zu werden, empfiehlt der Verband der Restauratoren ein Hochschulstudium. Die Arbeitsstätten von Restauratoren sind Museen, Kirchen, Denkmalgeschützte Stätten, Archive, Bibliotheken oder Universitäten, je nachdem ob sie lehren, forschen oder restaurieren. Besonders attraktive Aufträge für Restauratoren sehen diese in großen Projekten wie dem Erhalt von bekannten Kunstwerken, Kirchen oder international bekannten Kulturgütern.