Fotografie Hans Purrmann, Albert Weisgerber, Henri Matisse in München
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(v. l. n. r.) Hans Purrmann, Albert Weisgerber, Henri Matisse in München 1910

Der Maler und Bildhauer Henri Matisse begründet den Fauvismus und legt damit den Grundstein für den Expressionismus.

Matisse wird am 31. Dezember 1869, als Sohn eines Kaufmannes in Le Cateau-Cambrésis, in Nordfrankreich, geboren. Sein vollständiger Geburtsname läutet Henri Emile Benoit Matisse.

Nach seinem Jurastudium und der Arbeit als Anwaltsgehilfe stößt Matisse zu Beginn mehr zufällig auf die Malerei. Mit 21 Jahren bereitet ihm sein Blinddarm Probleme und muss daraufhin operiert werden. Während der Genesungsphase beginnt er aus Langeweile zu malen. Mehr und mehr wird diese Tätigkeit für ihn zum Hobby, bis er sich 1893 entschließt an der Ècole des Beaux-Arts zu studieren.

Sein Lehrer an dieser Schule ist der französische Maler Gustave Moreau (1826 - 1898). Matisse studiert und kopiert zunächst die alten Meister des „Louvre“ in Paris (der „Louvre“ ist eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt). Nach einiger Zeit distanziert er sich jedoch von der Methode des reinen Kopierens, um sich mit den modernen impressionistischen und post-impressionistischen Darstellungen und Ausdrucksmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Die Malereien von Vincent van Gogh, Paul Cezanne, Paul Gauguin, Pisarro und Signac, wie auch Edvard Munch und William Turner beeinflussen Matisse weitere künstlerische Entwicklung stark.

1898 heiratet Henri Matisse seine langjährige Freundin Amélie Parayre, eine Ehe die bis 1940 hält. Mit ihr zieht Matisse insgesamt 3 Kinder auf.

Fotografie Henri Matisse mit Freunden in der Villa La Jonque
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Henri Matisse, Jean Vincent de Crozals, Annelies Nelck (v.r.n.l.), Villa La Jonque, Vence, 1953

Vom "wilden Tier" zur Künstler-Autorität

Für seinen eigenen Stil wird Henri Matisse ab 1905 berühmt. Als er und seine Künstlerfreunde in diesem Jahr ihre farbstarken Werke, so z.B. „Das männliche Modell“ („Male Model“ von 1900) in Paris ausstellen, werden sie von der Kunstkritikerszene verächtlich die „les Fauves“(„Die wilden Tiere“) genannt. Aus dieser Betitelung entsteht der Name für ihre neue Kunstrichtung: „Fauvismus“. Später wird man ihren Stil und insbesondere den von Matisse „Vor-Expressionismus“ nennen. Zu den Fauvisten zählen unter anderem die französischen Maler André Derain (1880 - 1954), Georges Rouault (1871 - 1958), Charles Camoin (1879 - 1965) und Albert Marquet (1875 - 1947), allesamt Freunde von Matisse seit seiner Ausbildungszeit.

1905 - 1906 erreicht Matisse seinen künstlerischen Durchbruch: in dieser Zeit entstehen von ihm bedeutende Werke wie „Lebensfreude“ („Le bonheur de vive“ oder auch unter dem Namen „La Joie de Vivre“ bekannt).

Es folgen nun für Matisse sehr erfolgreiche Jahre, er bereist andere Länder, trifft sich mit bedeutenden Malern seiner Zeit und eröffnet für einige Jahre seine eigene Akademie für Malerei. Nach dem ersten Weltkrieg gilt Matisse als ein international anerkannter Künstler. Nach dem Krieg lässt er sich in Südfrankreich, in der Stadt Cimiez bei Nizza nieder, wo er bis zu seinem Lebensende leben wird.

Als er Anfang der 40er Jahre an Magenkrebs erkrankt, ändert sich plötzlich sein künstlerischer Stil drastisch. Er kann nicht mehr weiter malen wie vorher und benötigt nach der schweren Operation viel Unterstützung. Da er nun nicht mehr lange stehen kann um beispielsweise zu malen, beginnt er alternativ zur Malerei, mit der Scherenschnitt- und Collagen-Technik zu arbeiten.

Henri Matisse stirbt am 3. November 1954 im Alter von 85 Jahren in seiner Wohnung in Cimiez.

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Informationen zu diesem Artikel

veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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Kommentare

Super Ausschnitt. Kann man sehr gut verstehen und ist einfach zu lesen.

Mo., 09.04.2018 - 14:22
Anika Gustavo