Kunst- und Literaturzeitschrift "Jugend"
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Kunst- und Literaturzeitschrift "Jugend",
Ausgabe Nr. 14/1896

Der Jugendstil erlebt seine Blüte in der Zeit von ca. 1890-1910. Die neue Kunstbewegung wird überwiegend in Deutschland unter diesem Namen bekannt. Benannt ist er nach der Münchener Kunstzeitschrift "Die Jugend". Außerhalb Deutschlands wird derselbe Kunststil aber am weitesten unter dem Namen „Art Nouveau“ bekannt. Jugendstil oder auch Art Nouveau hat zu dieser Zeit den Ruf, vom Stil her eine junge, moderne und originelle Bewegung zu sein.

Der Jugendstil hat seine Wurzeln unter anderem in "Arts and Craft". Arts and Craft ist eine englische Bewegung und Antwort auf die sich durchsetzende Industrialisierung. Zu Beginn dieses zwanzigsten Jahrhunderts empfinden die Menschen ein enormes Wachstum an Massenproduktionen, auf Kosten der handwerklichen Tradition. Das Ziel von Arts and Crafts ist die kunsthandwerkliche Tradition zu bewahren.

Theodor Grust
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Theodor Grust, 1902

Ästhetik für "Jedermann"

Die Künstler des Jugendstils streben eine Integration von Kunst im alltäglichen Leben an. Kunst und Ästhetik soll im Alltag der Menschen vorhanden und erlebbar sein. Kunst und Handwerk sollen eine Einheit bilden. Das Handwerk soll funktional sein und zusätzlich die Ästhetik eines Kunstwerks besitzen.

Die Künstler des Jugendstils verfolgen den Anspruch, dass das Kunsthandwerk Freude bereitet – sowohl für den Handwerker wie auch für den Verbraucher.

Jugendstil findet seinen Ausdruck in Möbeldesign und Architektur, in der Malerei und Bildhauerei, in der Herstellung von Plastiken, sowie Schmuck und Glaswaren.

Äußere Kennzeichen für den Jugendstil sind:

  • dekorative fließende Linien
  • florale Ornamente
  • geometrische Formen und
  • Verwendung von symbolischen Gestalten

Die Natur ist Vorbild und Stilmittel für die Jugendstil-Künstler. Von dieser „Nachahmung“ der Natur leiten die Künstler des Jugendstils Formen, fließende Linien und Ornamente ab. Tiere werden als Symbole verwendet, z.B. Löwe, Eule, und Adler. In Anlehnung an historische Gestalten stehen derart symbolisch verwendete Tiere für ein bestimmtes Ziel oder Tugend.

Seinen stärksten Ausdruck findet der Jugendstil in der Malerei. Neben Gemälden, Grafiken und Plakaten widmen sich viele Künstler der Textil- und Buchmalerei.

Die Künstler des Jugendstils wollen sich von alten und vergangenen Kunstepochen inspirieren lassen, aber ohne sie nachzuahmen. Ihre Kunst-Werke sollen in erster Linie einzigartig und ihrer Zeit angemessen sein. Damit unterscheidet sich der Jugendstil vom „Historismus“ – einer Stilrichtung die zeitgleich zum Jugendstil Einfluss auf die Kunstgeschichte ausübt.

Es gibt verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Jugendstils. Die bedeutendste unter ihnen ist die „Wiener Secession“ unter der Führung von Gustav Klimt. Daneben sind noch die Berliner- und Münchener Secession, als aktive Jugendstil-Vereinigungen zu nennen.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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Kommentare

Mich faszinierte vor allen immer Alfons Mucha mit seinen Bildern. Er war Repräsentant dieses Stils und prägte ihn. Sein Werk „Dance“ aus der „Vier Künste“ Reihe hatte ich immer am liebsten!

Mi., 06.11.2019 - 17:46
Lara