Kurt Schwitters, Cover der Merz Nr. 20
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Kurt Schwitters, Cover der Merz Nr. 20, 1927

Kurt Schwitters wird als Sohn eines Geschäftsmannes für Damenkonfektion am 20. Juni 1887 in Hannover geboren. Er hat keine Geschwister, wird als ein introvertiertes und unsicheres Kind beschrieben. Er leidet zudem unter epileptischen Anfällen.

Nach der Kunstgewerbeschule Hannover studiert er an der Kunstakademie in Dresden. In seiner Jugend ist er von Expressionisten, z.B. August Stramm (deutscher expressionistischer Dramatiker und Dichter, 1874 - 1915) beeinflusst. Darauf aufbauend beginnt er mit seinem eigenen Stil zu experimentieren. Besonders angetan ist er von der Collage-Technik und dem Collagenbau, beeinflusst von Hans Arp (deutscher Maler, Dichter, Bildhauer, 1887 - 1966). Er beschäftigt sich intensiv mit der Collage-Technik und entwickelt seinen eigenen Stil - die "Merz-Bilder" entstehen. Schwitters wird den Namen „Merzkunst“ für seinen Kunststil prägen. In späteren Jahren benutzt er „Merz“ auch als Oberbegriff für seine Kunst.

Kurt Schwitters, Lofty, bemalte Gipsskulptur
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Kurt Schwitters, Lofty, bemalte Gipsskulptur, 1945

Kunst zum "Durchlaufen" - Der "Merzbau"

Kurt Schwitters ist tätig als Maler, Bildhauer, Typograph, Graphiker, Bühnenkünstler und Dichter. Er gilt als einer der Hauptvertreter des Dada. Sein Kontakt zu anderen Dadaisten verläuft nicht "reibungslos". Schwitters bemüht sich mehrfach um Kontakt zu mehreren Dada-Gruppen, wird aber dennoch ein Einzelgänger bleiben.

Seinen Durchbruch als Künstler erreicht er 1919, als er die ersten seiner Werke in der Sturm-Galerie veröffentlicht. In diesem Jahr veröffentlicht er sein berühmtestes Poem "An Anne Blume". Von 1919 - 1923 widmet er sich seiner Merzkunst und eine ganze Reihe von Werken entstehen. Viele von ihnen zählen noch heute zu den bedeutendsten Werken der modernen Kunst.

1923 gründet er die Zeitschrift "Merz", ein Sammelwerk für avantgardistische Kunst. Er schreibt auch für andere Zeitschriften in Europa, z.B. für Cercle et Carré und Abstraction-Création in den 30er Jahren. 1923 beginnt er mit seinem Lebenswerk: der "Merzbau", an dem er ca. 13 Jahre lang arbeiten wird.

1937 muss Kurt Schwitters Deutschland verlassen - denn der Makel des "entarteten Künstler" traf auch ihn. Er emigriert nach Norwegen - allein, denn seine Frau Elma trennt sich von ihm und bleibt zusammen mit dem gemeinsamen Sohn Ernst in Deutschland. In der Folge entsteht in Norwegen ein weiterer Merzbau. Als 1940 der deutsche Nationalsozialismus sich auch in Norwegen ausbreitet, emigriert die Familie nach England. Ein weiterer Merzbau entsteht dort. Dort stirbt Kurt Schwitters 1948 nach Versagen vom Lunge und Herz. Sein Grab wird in Hannover errichtet.

Nach dem Tod seines Vaters kümmert sich der Sohn Ernst Schwitters (1918-1996, Kunstfotograf und Reporter) um das Erbe des Vaters. Die Werke von Kurt Schwitters sind heute in Hannover im Sprengel Museum zu sehen.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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