Friedrich Overbeck, Italia und Germania
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Friedrich Overbeck, Italia und Germania, etwa 1840 bis 1850

Vom Lukasbund zur Nazarenischen Bewegung

Nach der Heirat von Friedrich Overbeck lockert sich der Bund der Lukasbrüder allmählich und geht in eine breiter angelegte nazarenische Bewegung über.

Die deutschen Künstler veranstalten im Jahr 1819, anläßlich des Besuches des Kaisers Franz I. von Österreich und Metternich in Rom eine Ausstellung. Ihre Werke stellen sie im Palazzo Caffarelli aus. Sie können aber nicht an ihren Erfolg bei Ludwig von Bayern anknüpfen, die Ausstellung wird abgelehnt.

Die Nazarener sind noch immer umstritten und es kostete wohl einige Mühe den Kaiser zu einem Besuch der Ausstellung zu bewegen. Die Kritik galt ins Besondere der Boheme-Existenz der Künstler und ihrem Outfit, den "deutschen Röcken".

Friedrich Schlegel, der ein Begleiter Metternichs ist, veröffentlicht in den Wiener Jahrbüchern eine Aufsatz "Über die deutsche Kunstausstellung im Frühjahr 1819, und über den gegenwärtigen Stand der deutschen Kunst in Rom" in dem er die nazarenische Kunst verteidigt.

Phillip und Johannes Veit, die Söhne aus der ersten Ehe seiner Frau, gehören zu den Nazarenern. Dorothea Schlegel hält sich in Rom bei ihren Söhnen auf. Sie hat wohl auch die Ausstellung mit organisiert. Ihre Briefe an ihren Mann geben ein interessantes Bild über das Leben in Rom in dieser Zeit. 'Ich möchte mir Flügel wünschen'. Das Leben der Dorothea Schlegel. (Taschenbuch) >- Amazon

Einfluss der Nazarener

Die Kunst der Nazarener versuchte ein Bild vom idealen Menschen zu vermitteln und an der Erziehung und Bildung des Menschen mit zu wirken. Das Ziel, nicht nur in den Bildergalerien der Reichen zu hängen, konnte durch kleine Andachtsbilder erlangt werden. Mit dazu bei trug die weiter Entwicklung der Holzschneidekunst und die Entwicklung des Stahlstichs. So konnten viele Lithographien verbreitet werden.

Der Wandel der Gesellschaft ermöglichte diesen Ansatz der Nazarener. Aber sie konnte nur für einen begrenzten Zeitraum aufrecht gehalten werden. Die Gesellschaft sich im 19. Jahrhundert vom "Bann des Sakralen" befreien wollte bildeten sich andere Werte und Normen und neue Symbole und Ausdrucksmittel lösten die Alten ab.

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