Der Assistent, der Frosch und die Schildkröte
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Der Assistent, der Frosch und die Schildkröte, 1967

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In vielen Werken zeigt Max Ernst seine politischen Ansichten gegen das Hierarchische und Konventionelle in Kunst und Gesellschaft und seine Ablehnung gegen den für ihn sinnlosen Krieg. Viele dieser Ansichten beruhen auf eigenen Erfahrungen aus dem ersten Weltkrieg und dem Einfluss des späteren Nationalsozialismus. In Gegensatz zu den Futuristen, die den Krieg mit seinen modernen Maschinen verherrlichten, verachtet Max Ernst die kriegerische Zerstörung. Mit seiner Einstellung findet er sich bei den Dadaisten bestätigt. Max Ernst bleibt bis zum Ende seines Lebend dem Kommunismus treu.

Max Ernst holt, wie viele andere Surrealisten, seine künstlerischen Ideen aus seinen Träumen und Phantasien, aus dem Unbewussten. Dieses Unterbewusste ist seine Triebkraft und Ausdrucksweise. Durch seine Werke versucht er die Grenze zwischen Traumwelt und Wirklichkeit aufzuheben. Was er malt, sind absurde und ironische Bilder der Realität, sinnlose Darstellungen mit einem Anschein von realem Leben. Die Werke von Max Ernst wirken traumhaft und sind mit Traum- und verschieden Mischwesen gefüllt, so z.B. Mensch-Tier-Gestalten.

Das Max Ernst Museum in Brühl
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Das Max Ernst Museum in Brühl

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Max Ernst und seine Collagen

Mit der Zeit verlässt Max Ernst die traditionelle Technik der Ölmalerei und beginnt auf seine „spontane Art“ zu malen. Inspiriert von einer Art „automatischen Schreibens“ will er diese Ideen auf Malerei übertragen. Gegenstände, die er durch Zufall findet nimmt er in das Bild mit auf und verwendet dabei verschiedene Techniken. Als Gegenstände zum vervollständigen seiner Bilder verwendet Max Ernst unter anderem Holz, Sand und Farbe. Eine eigens von ihm erfundene Technik ist das „Farbdripping“: die Farbe wird nicht direkt malend aufgetragen, sondern drauf getropft. Eine ähnliche Technik entwickelt Jackson Pollock (amerikanischer Maler, 1912-1956) in den USA der vierziger Jahre weiter und treibt sie auf die Spitze.

Max Ernst ist bekannt für die Vielfalt seiner Werke und Techniken. Für seine Collage sammelt er verschiedene Elemente und klebt sie zu einer neuen Ganzheit zusammen. Max Ernst wird bekannt für seine Holz-Frottagen. Frottage ist ein Stilmittel, welches er in seinen Werken integriert. Diese Technik nennt sich „Abreibung“ und wird benutzt um eine bestimmte Oberflächenstruktur ins Werk zu übertragen. Bei den Grattagen, ein weiterer Stil den Max Ernst entwickelt, geht es darum neue Formen entstehen zulassen, indem übereinander gemalte Malschichten weggekratzt werden. Berühmte Grattagen-Bilder von ihm sind die „Grätenwälder“, die er ab 1926 malt. Seine Lithographien zeugen von seiner Arbeit mit der Steinmalerei.

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Galerien mit Bildern von Max Ernst

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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Kommentare

Sie behaupten, dass Max Ernst bis zum Ende seines Lebens dem Kommunismus treu blieb. Das ist ein grober Irrtum,eine Beleidigung für den Künstler. Gerade Max Ernst verabscheute Ideologien und ihre blinden Anhänger. 1921 organisierte Breton Ernst's erste Ausstellung in Paris, in Abwesenheit des Künstlers. 1 Jahr später siedelte Max Ernst illegal nach Paris über. Es ist richtig, die Pariser Surrealisten verehrten den Kommunismus, auf Anregung ihres "Anführers" André Breton. Schon früh gab es deshalb Differenzen zwischen Max Ernst und Breton. Ernst würdigte die Idee des Kommunismus, aber verachtete jede Form von Ideologie. Noch in den 20ern verließ er deshalb das erste Mal die Gruppe Bretons. Sie trafen sich immer wieder bis 1956. Max Ernst gewann den 1.Preis für Malerei bei der Biennale von Venedig. Breton warf ihn aus der Gruppe, weil er den Preis annahm. Das hätte er als guter Kommunist nicht tun dürfen. Sie haben sich nie wieder versöhnt.
Max Ernst liebte alle Genüsse. Sein Lieblingsgetränk war Champagner.Er kleidete sich gerne in edle Stoffe. Er war ein echter Genussmensch und empfand den Kommunismus als einschränkend,auch fürseine Kunst. Wer ihn als Kommunist beschimpft, tut ihm großes Unrecht. In den 20ern waren die Pariser Surrelisten Anhänger des Kommunismus, aber Max Ernst war nie ein treuer Kommunist. Weder Christ. Er gehörter keiner Sekte an. Breton war Kommunist. Gerade dieser Konflikt hat die beiden gespaltet.Denn keine Kunstrichtung ist so frei wie der antiautoritäre Surrealismus. Der Kommunismus hat den Sozrealismus produziert. Breton war der Leader der Surrealisten. Seine autoritäre Haltung, die Max Ernst schon immer abgelehnt hat, stand im Widerspruch zum Surrealismus. Und weil Ernst ein integerer Mann war, integer mit seiner Kunst, konnte er keiner Ideologie folgen. Ich bitte Sie, diesen Fehler zu berichtigen.

Do., 19.01.2017 - 10:28
Mika France