Bansky Graffiti Fahrzeug
Fotografie, Amsterdam, vom britischen Streetart-Künstler Bansky gestalteter Transporter

Kennen Sie eigentlich Bob Ross? Bob Ross war ein US-amerikanischer Künstler, der vor allem Landschaftsbilder malte - in einer von ihm neu entwickelten Nass-in-Nass-Technik. Besonders große Bekanntheit erlangte er aber Anfang der 80er Jahre mit seinem beliebten Fernseh-Malkurs "The Joy of Painting". Seine unverwechselbare große Afrofrisur und seine angenehme, sanfte Stimme, mit der er seine Zuschauer ermunterte, selbst etwas zu gestalten, sind geradezu legendär. Malen bedeutete für ihn die Freiheit, sich eine eigene, schönere Welt zu schaffen und in den 403 Folgen seiner Fernsehsendung wurde er nicht müde, das immer wieder zu betonen. Auch heute noch - Jahrzehnte nach seinem viel zu frühen Tod - werden seine Kurse auf YouTube millionenfach angeklickt.

"A lot of crazy things that you can do"
(Bob Ross)

Nun hat auch der bekannte Streetart-Künstler Banksy dafür gesorgt, dass Bob Ross' Tipps und Ratschläge weiter unsterblich bleiben: In einem neuen Video, das Anfang März 2021 erschien, ist zunächst Bob Ross zu sehen, der die Zuschauer wie üblich zu seinem Malkurs begrüßt. Doch während er die genaue Malanleitung gibt und dabei auf seine unnachahmliche Art plaudert, ist tatsächlich plötzlich Banksy nachts bei seiner Arbeit zu sehen: die Schablonen, die sorgfältig an eine Mauer angebracht werden und die verschiedenen Spraydosen, die zum Einsatz kommen. Und während Bob Ross im Hintergrund weiter redet, entsteht nicht etwa ein idyllisches Landschaftsgemälde, sondern das Graffiti eines Gefangenen, der sich an zusammengeknoteten Bettlaken von einer Gefängnismauer abseilt - zusammen mit einer Schreibmaschine. Dieses Banksy-Kunstwerk befindet sich aktuell am Reading Prison, einem ehemaligen Gefängnis in Berkshire, in dem der britische Schriftsteller Oscar Wilde zwei Jahre wegen seiner Homosexualität verbringen musste.

Die eigenen Begrenzungen zu überwinden und etwas Neues zu wagen, ist für Künstler ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Jede weiße Leinwand - oder wie bei Banksy: jede Mauer - kann eine neue Herausforderung sein, um Bedeutsames zu schaffen, eine Idee zu realisieren, die vorher noch nie jemand so gesehen hat. Die Gestaltung der eigenen Lebenswelt ist aber nicht nur Menschen wie Bob Ross oder Banksy vorbehalten. Wie Joseph Beuys schon anmerkte, ist im Grunde jeder ein Künstler und hat in sich genug Kreativität, um seine eigene Welt zu gestalten. Egal ob mit einer Ausbildung in einem handwerklichen oder kaufmännischen Bereich oder mit einem Fernstudium im entsprechenden Studiengang.

Den eigenen Horizont erweitern

Kunst kommt aber auch von Können. Ohne das richtige Handwerkszeug, die technischen Grundlagen und das fundierte Wissen hätte ein Bob Ross niemals seine Nass-in-Nass-Technik entwickeln können. Und Banksys spektakuläre Schablonengraffitis zeugen nicht nur von seinem außerordentlichen Talent, sondern ebenso von einem Know-how, das es sich erst einmal zu erarbeiten gilt.

Mit einem Studium kann sich der eigene Horizont erweitern, eröffnen sich neue Möglichkeiten und finden sich Wege, die Welt für sich und andere ein bisschen besser zu machen. Ob aus dem eigenen Leben ein Meisterwerk wird, hat letztendlich jeder selbst in der Hand. Künstler wie Bob Ross und Banksy ermuntern uns, es aktiv zu gestalten.