Emil Nolde, South Sea Islander
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Emil Nolde, South Sea Islander

Emil Nolde, eigentlich Emil Hansen, wird am 7. August 1867, als Sohn eines Landwirts, im heute dänischen Ort Burkal (zu seiner Zeit deutsch), nahe der Grenze zu Deutschland geboren.

Nach seiner Lehre als Schnitzer und Möbelzeichner arbeitete er in Möbelwerkstätten. In Abendkursen an der Kunstgewerbeschule bildete er sich weiter. Er erhält anschließend in Berlin eine Anstellung als Lehrer für ornamentales Zeichnen und Modellieren. Hier entstehen seine erste Aquarelle und Zeichnungen. Für kurze Zeit ist er als freischaffender Künstler unterwegs. Er bereist andere Länder und lässt sich von diesen Reisen und seinen damit verbundenen Erhfarungen in seiner Kunst inspirieren.

1906 - 1907 war Emil Nolde in der Künstlergruppe "Die Brücke" engagiert. 1909 wechselte er seine Mitgliedschaft in die "Berliner Sektion". Während dieser Zeit malt er mehrere Bilder mit religiösen Motiven. Er stellt in Berlin seine Bilder erfolgreich aus. Emil Nolde verbringt den größten Teil seines Lebens in Berlin und in Schleswig.

Fotografie, Joseph Goebbels in der Ausstellung „Entartete Kunst“, 1938 Berlin. Links zwei Gemälde von Emil Nolde
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Fotografie, Joseph Goebbels in der Ausstellung „Entartete Kunst“, 1938 Berlin. Links zwei Gemälde von Emil Nolde: Christus und die Sünderin und
Die klugen und die törichten Jungfrauen, rechts eine Skulptur von Gerhard Marcks: Heiliger Georg

Lizenzhinweis

Bundesarchiv, Bild 183-H02648 / CC-BY-SA 3.0, Ausstellung entartete kunst 1937, CC BY-SA 3.0 DE

Von der Stadt auf das Land

Emil Nolde liebt die Natur und die Landschaft von Friesland und besitzt in Schleswig ein weiteres Haus. In seiner Malerei ist die friesländische Landschaft ein sehr beliebtes Thema. In seinem Haus in Seebüll errichtet er ein Atelier, in dem er auch den größten Teil seiner Gemälde malt.

Nach dem 1.Weltkrieg nimmt Nolde die dänische Staatsbürgerschaft an, obwohl er sich weiter als "Deutscher" bezeichnet. Auslöser für diese Entscheidung sind die anhaltenden Streitigkeiten über den Grenzverlauf zwischen Dänemark und Schleswig, bei dem nun sein Wohnort zu Dänemark gerechnet wird.

Emil Nolde stirbt am 13. April 1956 in Seebüll.

Welche Rolle Nolde im Nationalsozialismus spielte, ist heute umstritten. In seiner Jugend hat er sich schon sehr früh in der NSDAP engagiert. Später wird er Mitglied in der Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig. Seine Bilder werden dennoch als "entartete Kunst" abgewertet. Ca. 1000 seiner Werke werden in der Zeit des Nationalsozialismus in Beschlag genommen. Von 1941 - 1945 erhält er darüber hinaus ein striktes Malverbot. Nolde malt aber dennoch heimlich weiter. Seine Aquarellsammlung im Kleinformat, die in dieser Zeit entsteht, nennt er seine "ungemalten Bilder". "Ungemalt" deshalb, weil er sie nicht auf Leinwand malt, was ihm zu auffällig und damit (durchaus lebens-)gefährlich erschien.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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