Fotografie, Haus Seebüll
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Fotografie, Haus Seebüll (langjähriger Wohnsitz Emil Noldes) und Garten

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No machine-readable author provided. Southgeist assumed (based on copyright claims)., Neukirch seebüll, CC BY-SA 3.0

Mit seinen ausdrucksstarken Bildern, die er mit viel Leidenschaft malt, ist Nolde einer der führenden expressionistischen deutschen Maler. Sein Stil besteht aus flächigen Kompositionen mit harten Konturen in grellen Farben. Hauptsächlich verwendet Nolde die Farben Gelb, Orange und Rot.

Die Zeit Emil Noldes ist geprägt von starken politischen und gesellschaftlichen Wandlungen. Die künstlerischen Werte dieser Zeit ändern sich radikal. Harmonie und Schönheit ist nicht länger das Etikett unter dem Künstler arbeiten wollen. Autonomie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unbeeinflusst von den Normen der Gesellschaft ist es ihnen wichtig, diesen autonomen Teil, den die Menschen in sich tragen, hervorzuheben.

Nolde versteht sich als deutscher Nationalist, er entwickelt aber seinen eigenen Malstil. Es trifft ihn, dass seine Bilder von den Nazis als "entartete Kunst" abgelehnt werden. Nachdem er 1941 Malverbot erteilt bekommt, zieht er sich nach Sebüll zurück. In dieser Zeit entstehen seine "Ungemalten Bilder". Da er diese, im Geheimen entstandenen Bilder ursprünglich auf Leinwand umsetzen will, hat er seine Absichten und Gedanken dazu als "Randnotizen" festgehalten.

Noldes Hohe Sonnenblumen als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
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Noldes Hohe Sonnenblumen wurde als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zur Verfügung gestellt und im Kabinettssaal ausgestellt.

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Bundesarchiv, B 145 Bild-F062676-0006 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv B 145 Bild-F062676-0006, Bonn, Bundeskanzleramt, Nolde-Gemälde, CC BY-SA 3.0 DE

Emil Nolde und die Urkraft

Prägend für Noldes weiteren künstlerischen Verlauf ist eine Reise nach Neu Guinea. Er will die menschlichen Urzustände ergründen. Die Erlebnisse mit der Natur und ihrer Urkraft in Beziehung zum Menschen drückt Nolde in seinen nun folgenden weiteren Werken aus. Er lässt sich inspirieren von den Urmenschen und ihrem Leben in der Natur als Teil vom Ganzen. Dies resultiert darin, dass er eine neue künstlerische Harmonie kreiert, die mit dem alten Schönheitsbegriff nichts mehr zu tun hat. Nicht mehr die Form ist dominierend und bestimmend in den Bildern. Die Farbe als eigenständiger Wert ersetzt die Form. Für Emil Nolde war Farbe Kraft und Leben. Starke Harmonien aus Farben sind für ihn das Wichtigste in seinem künstlerischen Schaffen.

Nach seinem Tod hinterlässt Emil Nolde eine große Sammlung von Ölgemälden, Aquarellen und Farblithographien. 1957 wird die Nolde-Stiftung in seinem ehemaligen Haus in Seebüll gegründet. Dort befindet sich noch heute seine Kunst-Sammlung. Eines der wichtigsten Werke von Emil Nolde ist "Das Leben Christi". Das Werk in neun Teilen wird von Nolde in der Zeit zwischen 1911 - 1912 gemalt. Diese Motive, wie andere biblische Motive, malt Nolde mit intensiven Farben. Mit seinem Mal-Stil grenzt er sich sehr deutlich von der katholischen Kirsche und deren traditionellen christlichen Bildmotiven ab. "Das Leben Christi" wird aus der "Ausstellung für religiöse Kunst" in Brüssel ausgeschlossen, aufgrund schwerer Proteste seitens der Kirche.

Andere berühmte Werke:

  • "Tanz II" (1911)
  • "Großer Mohn" (1908)
  • "Candel Dancers" (1912)
  • "Maskenstielleben" (1911)

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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