Làzloò Moholy-Nagy, yellow cross Q VII
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Làszlò Moholy-Nagy, yellow cross Q VII, 1922

Das Anliegen von Laszlo Mohloy-Nagy ist es, den Menschen die Funktion und Vermittlung von Kunst nahe zu bringen. Der Fortschritt der Technologie seines Zeitalters hat großen Einfluss auf sein Schaffen. Er beobachtet und rekonstruiert mit seinen Werken den Einfluss der Technologie auf das Leben und die Wahrnehmung der Menschen.

Laszlo Mohloy-Nagy will dem "automatisierten Leben" mit seiner Kunst die Bedrohlichkeit und Fremdheit nehmen. In seinem Aufsatz "Produktion Reproduktion" schreibt er, dass „Kunst“ nicht ausschließlich auf reproduzieren zu reduzieren und zu verstehen sei, sondern dass sie produktiv sein muss. Zu dieser Einsicht kommt er durch die Beobachtung, dass menschliche „Funktionsapparate“ nach jedem Sinneseindruck weiter zu den nächsten Sinneseindrücken drängen. Daraus folgt für ihn, dass Apparate nicht nur zu Rekonstruktion, sondern zur Produktion dienlich sein sollen. Als Beispiel nimmt er die Grammofonplatte: der Künstler ritzt seine Rillen in se hinein um damit neue Töne hervorzurufen. Der Künstler gewinnt die Macht über einen automatisierten Prozess. Laszlo Mohloy-Nagy will die biologischen Bedingungen für die Entwicklung der Kunst erläutern.

Schatz Building, Chicago, mit einem Porträt des ehemaligen Mieters László Moholy-Nagy über dem Eingang 610 N. Fairbanks Court.
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Schatz Building, Chicago, mit einem Porträt des ehemaligen Mieters László Moholy-Nagy über dem Eingang 610 N. Fairbanks Court.
Moholy-Nagy gründete hier 1939 die School of Design.

Kunst muss funktional und produktiv sein

Nach Ansicht Laszlo Mohloy-Nagy, soll und wird sich die Funktion des „Künstlers“ durch den Einzug der Technik in die Kunst vehement ändern. Die Aufgabe des Künstlers wird laut Moholy darin bestehen, schöpferisch, frei und kreativ zu sein. Alles andere kann "abgegeben" werden. Dass er diese Theorie auch für sich in seinem Leben ernst nimmt, beweist Moholy dadurch, dass seine Frau Lucia hauptsächlich für die Entwicklung der Fotogramme und Fotografien zuständig ist.

Laszlo Mohloy-Nagy ist wesentlich an der Gestaltung des "Bauhaus-Alphabetes" beteiligt. Bauhaus proklamierte den Satz: "wir schreiben alles klein; denn wir sparen damit zeit. außerdem: warum 2 alfabete, wenn eins dasselbe erreicht? warum groß schreiben, wenn man nicht groß sprechen kann?".

Ebenso arbeitet Laszlo Mohloy-Nagy an vorderster Front und ist ein wichtiger Vertreter der „kinetischen“ Kunst. Mit seinen Licht-Raum-Modulatoren stellt er die Beziehung zwischen Bewegung und Kunst anschaulich dar. László Moholy-Nagy, der durch das Werk von Kasimir Malewitsch beeinflusst ist, beschäftigt sich mit nichtgegenständlicher Malerei. Als Grafikdesigner ist er neben dem Konstruktivismus, ebenso durch De Stijl und Kurt Schwitters „Merz“ beeinflusst. Er arbeitet an zahlreichen nichtgegenständlichen Plastiken, Gemälden, Grafiken und Fotografien.

László Moholy-Nagy setzt sich mit dem Medium Film auseinander und wirkt leitend als Regisseur, an mehreren Stumm- und Tonfilmen. Er dreht unteranderem eine Tonfilm-Dokumentation mit dem Titel „Lobsters“ und entwickelt nebenbei die Teflon-Bilder. Sie gelten als die erste Medienkunst in der Kunstgeschichte.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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