Louis C. Tiffany, The Bathers
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Louis C. Tiffany, The Bathers, 1914

Inspiriert zu seinem dekorativen Stil wird Louis C. Tiffany angeblich in Ägypten um das Jahr 1870. Er bereist das Land und fasziniert sich dort für die Gläser, die in den pharaonischen Gräbern gefunden werden. Aus dieser Faszination heraus entsteht ein eigener Stil für Schmuckkreationen und seine irisierenden Gläser. Tiffanys Glaskreationen zählen zu den berühmtesten Jugendstil-Objekten der Welt. Wie auch bei anderen Jugendstil-Künstlern, sind seine Werke von verspielten Ornamenten und pflanzlichen Motiven geprägt.

„Nature is always beautiful“ - so die Meinung Tiffany‘s. Er ist auf die Suche nach Schönheit und findet dazu seine Ansätze wiederum in der Natur. Er interessiert sich für das Verhältnis von Licht und Farbe und natürlichen Formen. Dies nimmt Ausdruck und Gestalt in seinen Gläsern, Lampenschirmen, Fenstern, und Mosaiken an. Darüber hinaus entwirft er Keramiken und Möbel. Die Glaslampen mit den verschiedensten Glasschirmen ist eines der bekanntesten Tiffany-Produkte. Sie sind in klassischem Jugendstil gestaltet. Geformt in verschiedenen Blumen- und Blüten-Arrangements, wie Rosen oder Lilien. Der Lampenfuß und das Dekor sind aus Bronze.

Louis C. Tiffany, Floor Lamp
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Louis C. Tiffany, Floor Lamp, 1904-15

Tiffany - Individualität und Massenproduktion

Diese Produkte allein sind nicht alleinig das, was Tiffany’s Glashandwerk bekannt gemacht hat. Es war mehr die Technik der Glasverarbeitung. Seine Art das Glas zu verarbeiten, ermöglichte es ihm ein dreidimensionales Bild entstehen zu lassen. Er benutzt Kupferfolie und Lötzinn, um die teils filigranen Glasteile zu verbinden. Dieses Verfahren verleiht seinen Produkten ihre spezielle Färbung. Zusätzlich arbeitet Tiffany mit dem Verfahren der Bleiverglasung, z.B. bei der Fensterdekoration in Kirchen. Dieses Verfahren ist uns bekannt aus der gotischen Kunst, vor allem in den gotischen Kathedralen.

Tiffany vervielfältigt seine Kunstobjekte in hohen Stückzahlen, wie viele andere Jugendstilkünstler der Jahrhundertwende. Er betreibt damit eine Art Massenproduktion, die allerdings nicht gleich der Massenproduktion der große Industrien ist, die in unzähligen Kopien das immer wieder gleiche herstellt. Dem Jugendstil-Künstler „Tiffany“ ging es darum, Kunsthandwerk für das Volk herzustellen, mit unterschiedlichen Produkten die sich nicht gleich waren. Tiffany hat es geschafft, ein massenproduzierendes Kunsthandwerk zu erschaffen, das seines gleichen sucht.

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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