Die große Odaliske
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Jean-Auguste-Dominique Ingres (französischer Maler, 1780 - 1867), Die große Odaliske, 1814

Der Zeitgeist von 1730 - 1850

Das 18. Jahrhundert ist die Zeit der Aufklärung, in der sich das durch und durch christlich geprägte Weltbild verändert. Es entsteht ein neues Bewusstsein. Der Mensch wird als selbst verantwortliches Wesen erkannt, das sich seine Ziele selber suchen muss. Aufklärer, wie Kant, Voltaire und Roseau stellen ein von Gott vorbestimmtes Leben in Frage. In der Kunst wird dadurch ein starker Wandel in Gang gesetzt.

Religiöse Darstellung sind nicht mehr das primäre Thema. Die Kunst wird eine Medium der Selbstreflexion. An der Vernunft wird nicht mehr nur das Erhellende und der Fortschritt, den sie mit sich bringt gesehen, sondern auch die Schattenseiten.

Im Klassizismus, dem Kunststil dieser Zeit, wird das Zentrum der Kunst der Mensch, als vollkommenes, vergöttlichtes Wesen. Die Natur wird nachgeahmt. Die Kunst wird als ein verkleinertes Abbild, oder eine Signatur der Schöpfung verstanden. Bis dahin wurde sie als Handwerk gesehen.

Die Kunst wird zu einer Geistestätigkeit, die auf Höheres verweist. Sie soll in sich ruhen, wird aber gleichzeitig als ein Zeichen der Perfektion Gottes interpretiert. Ein weiteres Thema der Kunst ist die Wissenschaft, bei der zu der Zeit das Zusammenspiel von Körpern mit dem Faltenwurf von Stoffen Gegenstand ist und bis ins kleinste Detail gestaltet wird.

Die bedeutendsten Maler des Klassizismus waren:

  • Jean Auguste Dominik Ingres (1780-1860)
  • Asmus Jakob Carstens (1754-1798)
  • Johann Heinrich Willhelm Tischbein (1751-1829)
  • Joseph Anton Koch (1768-1839)
  • Carl Rottmann (1797-1850)
  • Angelika Kaufmann 1741-1807
  • Jaques-Louis David (1748-1825)
  • Anton Raphael Mengs (1728-1779)
The Fighting Temeraire tugged to her last Berth to be broken up
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William Turner, "The Fighting Temeraire tugged to her last Berth to be broken up", 1839

Unter dem Einfluss der französischen Revolution und der inneren Abkehr von Aufklärung und Klassizismus bildete sich Ende des 18. Jahrhunderts eine neue Kunstepoche, die Romantik.

Sie hatte bis etwa 1850 einen starken Einfluss auf die Kunst. Die Romantik setzte sich aus verschiedenen Kunst-Strömungen zusammen. Gemeinsames war die Tendenz zur phantasievollen und individuellen Darstellung mit einer Betonung auf das Emotionale. Mystisches wird mit Religiösen und Weltschmerz verbunden, vermutlich als eine Folge der veränderten soziokulturellen Bedingungen.

Ein zentrales Thema ist die Landschaft, die häufig allegorisiert wird. Die englischen Maler William Turner und J. Constable beeinflussten die Malerei weit über die Zeit der Romantik hinaus. Sie waren Vorbilder in ihrer Wirkung von Licht, Farbe und Atmosphäre. Die Künstler der Romantik finden neue Themen und Art der Darstellung um ihr Lebensgefühl zum Ausdruck zu bringen, häufig wird auch das Leiden heroisiert.

Bekannte Maler der Romantik (1790 - 1840)

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