Ausstellungsansicht von Hilma af Klint's "The Ten Largest" im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, 2018

Ausstellungsansicht von Hilma af Klint's "The Ten Largest" im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, 2018

Bild-Lizenzhinweis: Ryan Dickey from Evanston, IL / Chicago, United States, Hilma af Klint - exhibition view at Guggenheim, CC BY 2.0

Beim Betrachten von Kunstwerken wie Gemälden oder Skulpturen wirken die Darstellungen in vielen Fällen für sich. Etwas Alltägliches oder bekannte Situationen, Menschen, Natur und Leben wird eingefangen und in ein Kunstwerk gebannt. Leicht ist zu erkennen, was abgebildet oder dargestellt ist. Doch manchmal ist dies auch anders. Ein Gemälde oder eine Skulptur zeigt etwas, womit der Betrachter oder die Betrachterin nicht sofort etwas anfangen kann, wo eben gerade nicht das Bekannte abgebildet ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um abstrakte Kunst. Dieser Beitrag soll sich in aller Kürze an diese moderne Kunstform annähern.

Was ist abstrakte Kunst?

Abstrakte Kunst wird auch als gegenstandslose Kunst bezeichnet. Unter diesem Begriff sammeln sich Kunstwerke, oft in Form von Gemälden, die losgelöst vom Gegenständlichen und der Natur gearbeitet werden. Das heißt, die Darstellungen lösen sich vom Gegenstand, welcher dargestellt werden soll, sondern fangen die Wirkungen der Gegenstände ein, ohne diese selbst zu zeigen. Kunstschaffende arbeiten mit abstrakter Kunst völlig frei von gesetzten Prämissen, konzentrieren sich auf Gefühle und Emotionen, ohne objektive Realität und figurativ bekannte Elemente zu verwenden.

Wann entwickelte sich abstrakte Kunst?

Abstrakte Kunst zählt seit der Jahrhundertwende zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur wichtigen Strömung in der modernen Kunst. Die Ursprünge der abstrakten Kunst liegen aber viel weiter zurück. Schon in der Steinzeit gab es Darstellungen abstrakter Kunst, aber die gegenstandslose Kunst, wie wir sie heute finden, entwickelte sich in ihren Anfängen beim Sprung in die Moderne im 19. Jahrhundert. Während bis zum späten 19. Jahrhundert die traditionelle klassische Kunst von Abbildungen Objekte und Szenen. Der Stil der Romantik schon wendete sich von dieser nachahmenden Kunst ab, betonte schöpferische Prozesse. Mit dem farbbetonten Impressionismus zeigte sich eine weitere Abkehr von der klassischen realitätsbezogenen Kunst.

Erste deutliche Eckpfeiler hin zur abstrakten Kunst warten dann der Expressionismus, vor allem in Deutschland und die Epoche des Jugendstils. Diese Art, Kunst mit Linien, Strukturen und Formen zu schaffen, die keine Abbilder in der Realität haben, setzte sich dann mit Kubismus, Expressionismus, Fauxismus und Futurismus im 20. Jahrhundert weiter fort. Wassily Kandinsky als bedeutender und erster Künstler der abstrakten Kunst, schrieb mit seinem Buch "On The Spirtual In Art“ das Manifest der abstrakten Kunstszene.

Nach einer Unterbrechung der Entwicklung dieses Kunststroms in den beiden Weltkriegen, erlangte die abstrakte Kunst, vor allem in Form des abstrakten Expressionismus, Anerkennung als eigener Kunstrichtung und ist seit den 1950er nicht mehr wegzudenken.

Wo findet man abstrakte Kunstwerke und wo kann sie kaufen?

Moderne, abstrakte Kunst kann man in vielen Museen der Welt besichtigen. Das Museum of Modern Art und das Guggenheim-Museum in New York, die Tate Gallery in London oder das Kunstmuseum in Basel sind erste Adressen für moderne Abstrakte Kunst. Aber man kann auch in Deutschland bleiben. In vielen Galerien, vor allem in den Großstädten, finden sich abstrakte Kunstwerke von neuen Künstlern, die wirklich sehenswert sind. Wer möchte, kann die Kunst online kaufen, denn viele Galerien bieten den Kunstschaffenden auch gleichzeitig eine Plattform im Internet für den Verkauf ihrer Werke.

Formen abstrakter Kunst

In abstrakter Kunst erkennt der Bertachter oder die Betrachterin keine realen Formen und Bilder. Es gibt verschiedene Wege sie zu interpretieren und zu verstehen. Die Vielfalt der nichtgegenständlichen Darstellung ist sicher genauso groß und vielfältig wie die Emotionen, die die Kunstwerke hervorrufen. Wer sich all die Möglichkeiten der Darstellung des Nicht-objektiven, Freien und Emotionalen anschauen möchte, findet mit Minimalismus, Kurvilinearer Kunst, Kunst mit starkem Licht- und Farbbezug wie bei William Turner, geometrischer Abstraktion (auch Konkrete Kunst), gestischer Abstraktion und intuitiv abstrakter Kunst einen wahren Schatz vor.