Kircheneingang nach Osten zum Fenster von Georges Braque
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Blick in den Eingang der Kirche „Saint-Valéry“ in der französischen Gemeinde Varengeville sur Mer - zum, von Georges Braque gestalteten, Fenster des östlichen Seitenschiffs der Kirche.

Georges Braque hat das „Formenvokabular“ der französischen Tradition der Stillleben-Malerei auf hervorragender Art fortgesetzt. Er sagt, dass er als erster die Mandoline als Hauptmotiv eines Stilllebens gewählt hat, als erster die Buchstaben in die Malerei einführte und ebenso die Papiers Collés erfunden hat. Pablo Picasso hat diese Einfälle in „hundertfachen“ Fassungen ausgeführt.

Tatsächlich ist Braque der Initiator verschiedener Techniken innerhalb des Kubismus . Braque setzt sich bis ca. 1920 intensiv mit „Stillleben“ auseinander. Seine Bilder dieser Periode zeigen oftmals verschiedene Musik-Instrumente. Braque ist musikalisch begabt und talentiert und so kann er auch jedes dieser Instrumente selber spielen.

    Braque, Synthetic Cubism Colle Recto
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    Georges Braque, Synthetic Cubism Colle Recto, 1914
    Dies ist ein Gemälde (Öl auf Leinwand), Synthetic Cubism Colle 'im Stil von Braque / Picasso. Derzeit wird an der Universität von Melbourne eine technische Analyse durchgeführt und die von Georges Braque und Picasso verwendeten Pigmente bestätigt.

    Die Bedeutung der Musikinstrumente

    Für Georges Braque sind Musik-Instrumente der Ausdruck einer Wechselbeziehung zwischen Musik und Bild, genauso wie es eine Wechselbeziehung zwischen Schrift und Bild bei ihm gibt.

    Braques Bilder sind bis 1910, in ihrer formalen und abstrakten Art, im analytischen Kubismus gehalten. Der Kunstkritiker P. W. Hartmann schreibt in „Das große Kunstlexikon“ über Braques Bild „Stillleben mit Kaffeekanne und Krug“, dass es eine architektonische Ordnungsformel abstrakter Natur sei, welches sich der Dinge als bearbeiteter Konstruktionselemente bedient.

    Ein Abrücken von der vollkommenen und abstrakten Malerei des Kubismus kann man Braques Bild „Geige und Krug“ entnehmen. Dieses Bild zeigt einen Nagel, das „scheinbar“ das Bild hält welches an der Wand hängt. Die Kluft einer Bildrealität und einer Dingweltrealität wird damit versucht zu überbrücken, was sich 1911 mit den Buchstaben in den Bildern fortsetzt. Dort werden die Buchstaben ins Licht gesetzt, so dass sie vertraut erscheinen, dennoch aber den Eindruck einer unrealen Welt und „verfremdeten Unwirklichkeit“ hervorrufen.

    1912 entwickelt Braque seine Collagen, indem er Materialen wie Sand, Tapeten oder Zeitungsfetzten auf seine Bilder klebt. Ab ca. 1918 kann man in seinem Werken beobachten, dass er mehr Wert auf die Verwendung von Farben legt und seine Linien lockerer zieht. In seiner „klassischen“ Phase prägen Motive wie Akte, Stillleben und Kompositionen seine Bilder. Später widmet sich Georges Braque thematisch den „Vögeln“ zu. Die „Kassettendecke“ des „Etrusker-Saales“ in Louvre ist Zeuge dessen und von dieser Beschäftigung geprägt.

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    Galerie mit Bildern von Georges Braque

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    veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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