Olga Markowa Meerson, Portrait Henri Matisse
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Olga Markowa Meerson
(russische Malerin und Schülerin von Matisse, 1880 - 1929), Portrait Henri Matisse, 1911

Für Matisse ist die Malerei ein Mittel, welches dazu dient, die inneren Visionen des Künstlers auszudrücken. In den früheren Epochen der Malerei konzentrierte sich der Maler auf größtmöglichste Genauigkeit bei seiner Übertragung von historischen Ereignissen oder Einzelheiten der Natur auf die Leinwand. Durch die Entdeckung und technische Weiterentwicklung der Photographie ist diese Funktion des Malers überflüssig geworden. Der Ausdruck des Künstlers soll ein einmaliges Ereignis sein, das neue Form, Ideen und Freude verbreitet. Wie viele andere expressionistische Künstler sucht Matisse nach einem malerischen Ausdruck des Inneren. Für Matisse liegt der Schlüssel solcher Vorhaben nicht in der Art und Weise ein „Objekt“ darzustellen, sondern in der Anordnung der Objekte zu einander, das heißt, den Aufbau des Bildes betreffend.

Die Werke von Matisses sind frei von Darstellungen politischer und gesellschaftlicher Ereignisse. Anstatt wie viele seiner Zeitgenossen Konflikte des modernen Lebens zu thematisieren, malte er schöne Landschaftsbilder, Blumen, orientalische Einrichtungen mit stimmungsvoller Atmosphäre. Schönheit, Ordnung, Luxus, Ruhe, Freude und Genuss sind die wiederkehrenden Eindrücke seiner Bilder. Matisse will dem Betrachter mit seinen Bildern Erholung bereiten. Andere wiederkehrende Themen in seinen Werken sind Frauen, Musik und Tanz.

Besucher des Norton Simon Museums in Pasadena, Kalifornien, vor Henri Matisses "Odalisque mit Tamburin" (Harmony in Blue)
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Besucher des Norton Simon Museums in Pasadena, Kalifornien, vor Henri Matisses "Odalisque mit Tamburin" (Harmony in Blue), 1926

Nicht Provokation, sondern "Lebensfreude"

Seine Bilder sind von einfacher Formgebung, mit kräftig umrandeter Linienführung. Die Komplementärkontraste seiner Bilder sind groß, die Farben dementsprechend kräftig und mit schnellen Pinselstrichen auf die Leinwand aufgetragen. Der Einfluss des Pointillismus auf ihn, lässt sich in seinen Werken deutlich erkennen. Das berühmteste seiner Bilder ist die "Lebensfreude" (1905 - 1906), das für ihn den Durchbruch als Fauvist bedeutet.

Der Stil des Henri Matisse findet schnell Nachfolger und Nachahmer. Auf Grund der großen Nachfrage gründet er in Paris die „Académie Matisse“. Die Schule unterrichtet über 100 Studenten und besteht für dreieinhalb Jahre. Als Lehrer besteht Matisse darauf, dass seine Studenten erst die alten Meisterwerke studieren, um dann das Kopieren derer Werke zu lernen – ganz so, wie er selbst sich das Malen beigebracht hat.

Allerdings lehnt es Matisse ab, eine bestimmte Technik des Malens zu vermitteln. Er ist der Meinung, dass die Intensität des Malens das wichtigste Element für den Entstehensprozess ist. Dennoch gilt er als ein strenger Lehrer, der wenig Verständnis für „faule“ Studenten übrig hat. Gleichsam ist er beliebt bei seinen Studenten und nimmt sich viel Zeit für sie, um ihnen praktische Tipps zu geben.

Mit der Zeit entwcikelt sich zwischen den Künstlern Henri Matisse und Pablo Picasso ein enger Erfahrungsaustausch und beide Künstler schätzen einander sehr. In der Periode zwischen 1913 und 1917 sind kubistische Züge in den Werken von Matisses deutlich zu erkennen. Später kehrt er zu seinen Ursprüngen wieder zurück, dem Neofauvismus. Die Werke dieser Epoche, die er in Nizza zwischen 1944 und 1951 verwirklicht, bezeichnet Matisse als seine Meisterwerke.

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Galerie mit Bildern von Henri Matisse

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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