Juan Gris, Fantômas
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Juan Gris, Fantômas, 1915

Kubismus wird von seinen Vertretern als eine Antwort und Gegenreaktion auf die Malerei des Realismus verstanden. Der Realismus begnügt sich mit nur einer Perspektive und Sicht auf die Dinge die er darstellt. Das ist den Kubisten entschieden zu wenig, denen nur eine Perspektive nicht reicht, für ihren künstlerischen Ausdruck.

Paul Cézanne - Pionier der „kubistischen“ Idee

Um nun den Blick aus mehreren Perspektiven auf zu erreichen, zerlegt der Kubismus Objekte in geometrische Figuren. Diese geometrischen Figuren werden perspektivisch dargestellt, so dass der visuelle Eindruck entsteht, das ursprüngliche Objekt von mehreren Seiten aus zu sehen.

Dies war der Anspruch von Paul Cezanne welcher meinte, dass sich die Natur, wie wir sie wahrnehmen, vollständig auf geometrische Körper zurückführen lässt. Die sichtbare Wirklichkeit sei auf Kubus, Kegel und Kugel reduzierbar – soweit Cezanne, 1906.

Mit dieser Einstellung und künstlerischen Aussage wird Paul Cezanne als der zumindest theoretische Vorläufer und Wegbereiter des Kubismus verstanden.

Der Kubismus entsteht in der Zeit zum Beginn der Industrialisierung. Die neue Technik befindet sich auf dem Vormarsch der industriellen Produktion. Die Menschen erleben sich jetzt als „Sklaven“ der Maschinen. Technik assoziieren sie nicht nur mit „selbstständig“, sondern ihre Formen sind „unnatürlich“. Die Geometrie des Kubismus lässt sich in den Maschinen wiederentdecken. Daraus kann man die These entwickeln, dass durch den „Einmarsch“ der Maschinen in das Bewusstsein der Menschen, gleichsam auch der Einmarsch der Geometrie in die Kunst stattfindet.

Juan Gris, Mann im Café, 1914
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Juan Gris, Mann im Café, 1914

Die wichtigsten Vertreter des Kubismus

Der Kubismus als Kunststil wird vor allem durch die Arbeit der Künstler Pablo Picasso und Georges Braque geprägt, die unabhängig voneinander damit anfingen. Auch Juan Gris zählt zu den eigentlichen Protagonisten, da er den analytischen Kubismus durch den synthetischen Kubismus ablöst.

Das Wort „Kubismus“, als Bezeichnung für den darunter verstandenen Kunststil, ist durch den Kunstkritiker Louis Vauxcelles geprägt. Er bezeichnet die Werke von Georges Braque als „bizarreries cubiques“.

Der Kubismus führt zu einem Wendepunkt in der Malerei und bildet den Anfang der abstrakten und nichtsachlichen Kunst.

Kubismus zählt heute zu den bedeutendsten Kunststilrichtungen der Moderne. So beeinflusst unteranderem der Kubismus den Futurismus besonders stark, neben vielen anderen Stilrichtungen und Künstlern, die sich anfangs als Kubisten verstanden und übten. Ebenso beeinflusst der Kubismus die Architektur und Musik. Beispiele hierfür sind die Stadt Prag und die „Parade“ von Erik Satie (1917).

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Berühmte Kubisten

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veröffentlicht von Steven Maier, am , aktualisiert zuletzt am

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